Donnerstag, 10. März 2011

Risiken des Cloud Computing

Einige Blogs früher habe ich mich darüber aufgeregt, dass wir nicht jedesmal wenn wir von Cloud Computing reden erst einmal erklären sollten, um was es sich handelt. Schließlich seien wir schon seit Jahren mit dem Thema vertraut. Die diesjährige CEBIT hat mich da allerdings eines besseren belehrt. Die Gespräche haben gezeigt: viele gehen auf die Messe, ohne das Motto der Messe zu kennen. Die, die es kennen, wissen deshalb aber auch noch nicht mehr damit anzufangen. Sicherlich war zu spüren, dass sich viele mit der Bedeutung, die Cloud Computing für sie haben kann, beschäftigten. Aber richtungsweisend war die CEBIT hier nicht. Mir kam es vor wie ein Wegweiser, der in alle Richtungen zeigt. Alle Wege führten im römischen Reich nach Rom, bei der Grand Nation nach Paris und eben in der IT in die Cloud? Und welcher Weg ist dann der beste, sicherste kürzeste.

Sorglose IT-Leiter

Ein IT-Leiter, mit dem ich sprach, wollte mir erklären, dass er doch wahrhaftig in die Cloud wollte. Das wäre das, was er auf der CEBIT erforschen wollte auch wenn er für dieses Jahr noch kein Budget geplant hat. Ah ha, Cloud Computing ist also ein Investment. Ja, ob er denn selber Cloud Anbieter werden wolle. Nein natürlich nicht, er wolle die günstigsten Angebot testen. Er war schwer erstaunt, als ich ihm sagte, dass einer der großen Vorteile con Cloud Computing ist, dass man kein Budget dafür braucht. Man braucht Zeit, OK, und man zahlt auch etwas und das sollte man auch bereit sein, bezahlen zu können, sonst hat es sich nämlich relativ schnell mit der Cloud wieder. Aber Investitionen? Nein: keine Lizenzen, keine Server, keine Gebäude. Ich hatte fast den Eindruck, dass damit Cloud Computing seinen Reiz verlor. Da hat man jahrelang sich in Budgetplanung verloren und auf einmal ist das überflüssig? Das grösste Risiko für Cloud Computing ist im Kopf. Umdenken fällt immer schwer.

Cloud Softwareprovider gefährdet

Gespräche mit Softwareherstellern zeigten dann, dass auch hier das Verständnis noch sehr begrenzt ist. Der Softwarehersteller hat erheblich grössere Risiken zu tragen, als der Endkunde. Was war das früher einfach - wenn man es mal geschafft hatte und der Kunde wollte die Software haben. Dann hat er eine Lizenz gekauft und die Software installiert. Wenn der Server nicht ausreichte wurde halt ein weiterer Server gekauft und wenn die Anwendung nicht so lief wurden die Nutzer geschult oder ein Programmierer gebeten, die Software anzupassen und zu erweitern. Der Softwarehersteller hat sich derweil darum gekümmert, aus den erhalten Lizenzgebühren die Weiterentwicklung der Software zu finanzieren.
Und genau das geht zumindest anfänglich beim Software as a Service nicht mehr. Selbst wenn die Software fertig ist und vermietet wurde flossen nur geringe Beträge zurück. Während das Risiko der Fehlinvestition beim Endkunden fast ausgeschlossen werden kann ist beim Softwarehersteller je nach Anwendung die Einstiegsbarriere für die Konkurrenz deutlich niedriger geworden.

Marktsegmentierung beachten

Viele Softwareanbieter erhoffen sich vom Cloud Computing einen Einstieg in untere Marktsegmente, die bisher nicht kaufkräftig genug waren, sich die gute Software zu kaufen. Sie vernachlässigen dabei allerdings, dass eine A-Klasse keine S-Klasse ist und kleinere Unternehmen vielleicht nicht den gleichen Funktionsumfang brauchen.