Dienstag, 16. Januar 2007

"Payback" pays back?

Sie kennen das sicher auch: Sie stehen bei OBI oder ARAL an der Kasse, wollen nur Ihren neuen Schrubber oder die Tankfüllung bezahlen und werden investigativ befragt: Haben Sie auch eine Payback Karte? - Als ob das Voraussetzung sei, überhaupt bezahlen zu dürfen. Noch nie bin ich gefragt worden, ob ich denn gerne mit Kreditkarte zahlen wolle. Ist auch logisch: die Kreditkarteninstitute verlangen ihren Prozentsatz vom Umsatz, die Marge des Verkäufers sinkt. Er macht es trotzdem, da es für den Kunden komfortabel ist und die Bezahlung bargeldlos und ohne Risiko. Bei Payback scheint das anders zu sein. Es muß einen Anreiz für die Betrieber von Baumärkten, Tankstellen, Buchläden und Boutiquenketten und vielen anderen Einzelhändler geben, sich die Mühe zu machen, den Kunden an den Einsatz dieser Karte zu erinnern. Dabei sollte das doch gar nicht nötig sein. Der Kunde, der eine Paybackkarte hat, hat diese doch deshalb, weil auch er vom Besitz und vor allem vom Einsatz dieser Karte profitieren muß. So wie wir es schon seit Jahrzehnten von Miles&More kennen.
Die Währung sind Meilen oder Punkte, deren Gegenwert sich noch im Cent- oder Subcentbereich bewegt. Dafür erhält das Bonusprogramm wichtige Informationen und kann zielgerichtet Serviceleistungen zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit und damit der Kundenbindung anbieten. Anders formuliert: ich kenne eine ganze Reihe von Vielfliegern, die gegen jeden ökonomischen Sinn und Verstand Meilen sammeln. Die gleiche Begeisterung gibt es bei Payback nicht: im Zweifelsfall wird die Information genutzt, um den Konsumenten mit angeblich fokussierterer Kundenansprache besser zu bedienen.
Das ist der Schönschwatz für Werbemüll.

Ob sich das auf die Dauer durchsetzt?

Nein: die Kunden werden sicher mündiger und lassen das nicht mit sich machen.

Ja: die Kunden merken, daß Werbung auch informieren kann, wenn sie verantwortlich genutzt wird und nicht manipulativ ist.