Donnerstag, 4. September 2008

Service come back


Service heißt Dienst und Dienst kommt von dienen. Hört sich altbacken an. Servicementalität ist gleichbedeutend mit dienen, klingt aber hipp - zumindest als Anspruch an den eigenen Kundenbetreuer. Trotzdem ist diese Mentalität in Deutschland nicht besonders verbreitet. Es ist ja auch einfacher, den Anspruch zu erheben, zuvorkommend bedient zu werden als sich selber zu erniedrigen, demütig zu dienen.
In Zeiten, wo in vielen Branchen Produkte immer gleicher zu werden scheinen, werden Dienstleistungs Services als Allheilmittel in der Differenzierung vom Wettbewerber gesehen. Und wenn das nicht reicht werden schnell noch die Full-Serivce Dienstleistungen her genommen: dann lohnt es sich bestimmt.

Der Begriff Dienstleistungsservices ist eigentlich schon ein degradierender Pleonasmus. Genauso wie das genervte 'jaja' auf die Bitte hin etwas zu tun eher als 'rutsch mir doch den Buckel runter'. Dahinter stehen eigenständige Dienstleistungs Produkte, gewissermassen mit Artikelnummer und hinzu konfigurierbaren Leistungsmerkmalen.
Dabei ist Service kein Produktbestandteil sondern eine Geisteshaltung, die Kundenorientierung gewissermassen logisch mit sich führt. Denn nur wer nicht ständig unter der Überschrift 'Dienstleister' durch die Welt rennt und dennoch dient, wird glaubwürdig auf den Kunden wirken . Mit dieser Haltung bekommt der Kunde auch nicht den Eindruck, eine kostenpflichtige Leistung kostenlos zu empfangen und deshalb in der Schuld zu stehen.
Für den Mitarbeiter ist es ebenfalls von Vorteil, weil es verlangt, sich mit den Bedürfnissen des Kunden auseinander zu setzen. Oder noch deutlicher: das zu machen, was der Kunde wünscht ohne den Sinn zu bewerten und lediglich schädliche Auswirkugen zu verhindern.
Service, der nicht als solcher zu erkennen ist, ist der beste Service - komm bald.