Sonntag, 14. März 2010

to SaaS or not to SaaS

Zwei Seelen, ach, wohnen inmeiner Brust. Shakespeare und Goethe - mehr brauchen wir auch heute nicht wenn wir grundlegende Befindlichkeiten auch zu technischen Fragen Ausdruck verhelfen wollen. Die Definitionen von SaaS, Software as a Service, und die Begriffe, die im Umfeld sind wie Cloud Computing, Software on Demand, Apllication Services, lassen immer noch weiten Interpretationsspielraum dafür, was eigentlich gemeint ist.

SaaS hat vielfältige Interessensgruppen

Mit der Klärung beschäftigen sich verschiedenste Interessensgruppen: Marketiers kommen dabei zu anderen Aussagen als Wissenschaftler, IT-Leiter zu anderen als Service Provider.

Der Nutzer muß im Mittelpunkt stehen

Die einfachste Annäherung sollte doch die vom (potenziellen) Nutzer sein, vom Kunden. Das ist sogar zwingend nötig. Denn nur, wenn der Nutzen für den Anwender aus der Definition offensichtlich wird, ist ein gewisser Erfolg zu erhoffen. Irgendein Nutzen reicht schließlich nicht aus, es muß schon ein erheblich zu differenzierender sein, da sonst die Bereitschaft, sich auf das Risiko der Nutzung eines neuen Paradigmas nicht eingegangen wird.

Nutzung ohne Know How

Was nun ist der Nutzen von Cloud Computing für den Endanwender. Einfachheit, klar kalkulierbarer Aufwand und Kosten. Es erspart vor allem die Installation von Software auf einem eigenen Arbeitsgerät, egal ob Server oder Endgerät. Damit erspart es auch die Notwendigkeit, Systemkenntnisse zu haben, die üblicherweise vorauszusetzen sind, solche installationen vorzunehmen. Andererseits die Möglichkeit, selber die Anpassungen vorzunehmen, die notwendig sind, meine Bedürfnisse abzudecken. Damit ist nicht die Programmierung an sich gemeint. Wobei der Übergang von Anpassungen einer bereits installierten Software und deren Erweiterung teilweise nicht ganz klar abzugrenzen sind.

SaaS, ein Software Service muss also die Anforderung erfüllen, dass er nutzbar ist, ohne dass besondere Installationsroutinen durchlaufen werden möchten. Und insoweit sind die Funktionen, die social communities oder Webmail-Clients anbieten, eindeutig SaaS. Teilweise werden für die Nutzung dieser Anwendungen auch Bezahlungen verlangt. Aber es ist für die Differenzierung von SaaS völlig unerheblich, ob der Service bezahlt wird oder nicht.

Import/Export-Fähigkeit

Es ist auch kein Ausschlußargument, wenn Softwareservices wenn eigene Daten nicht importiert werden können oder solche Services nicht im Browser ablaufen. Häufig sind Rich Internet Clients nicht auf Browser angewiesen, da sie die Funktionalität und noch mehr selber mit bringen. Auch wenn diese RIAs Daten lokal speichern kann es sich doch immer noch um SaaS handeln.

SUPPORT

Persönlich halte ich die Rückgriffsmöglichkeit auf eine Serviceinfrastruktur: Hotline, Supportdesk oder ähnliches für ein typisches Element eines Softwareservice. Aber objektiv betrachtet gehört es nicht zwingend dazu. Es ist eher so, dass gerade die Existenz aufgrund der Qualität der Anwendung nicht nötig sein sollte, derartige Fallbackstrukturen vorhalten zu müssen.

Subskription ist entscheidend

Unterm Strich sind alle die Anwendungen SaaS, wenn die so genutzte Software auch gekauft oder bezogen werden kann jedoch Online subskribiert, also gebucht, werden kann und der dann geschützt die eigenen Daten zur Verabreitung zur Verfügung gestellt werden kann.

Amazon ist SaaS Enabler

Genaugenommen sind die Amazon Web Services (AWS) als nicht SaaS oder Cloud Computing sondern lediglich eine Infrastruktur, um Softwareservices zu betreiben. Schließlich muß jeder Anwender nach dem er sich angemeldet hat erst einmal seine Instances installieren, damit eine produktive Nutzung erfolgen kann. Das ist zwar definitiv einer Leistung aber eben erst nach massiven und teilweise zeitaufwändigen Manipulation.

ec2 ist kein SaaS

AWS ist damit mit seinem Angebot der elastic Cloud (ec2) eher einer SaaS-Enabler. Immerhin erspart ec2 die Notwendigkeit, selber Server zu kaufen, aufzustellen und zu installieren.

Im Gegensatz dazu sind Google Texte und Tabellen und auch Google Mail eindeutig Softwareservices.

Merkmale von Softwareservices

  1. Mit Internetverbindung nutzbar
  2. verarbeitet eigene Daten
  3. kann standardisiert an die individuellen Anforderungen angepasst werden
  4. Erfordert keine weitere Programmierung zur Nutzung
  5. erfordert keine lokale Installation
  6. erfordert keine Hardwarekenntnisse und keine Kenntnisse der zum Betrieb notwendigen technischen Infrastruktur