Donnerstag, 11. Februar 2010

webbasierte Services: Die Nachteile sind Vorteile

Es wird viel darüber gesprochen und geschrieben: SaaS ist die kommende Art, Anwendungen zu nutzen, wenn nur nicht die ganzen Nachteile wären.

Nachteile

Über welche Nachteile reden wir denn hier?
- Dass die Daten auf fremden Rechner liegen?
- Dass die Daten über nicht sichere Internetverbindungen transportiert werden
- Dass Hacker ein leichtes Spiel haben?
- Dass die einzelnen SaaS nicht miteinander reden?

Software as a Service Vorteile

Das sind doch keine Nachteile. Zumindest keine Nachteile, die SaaS hinter den sogenannten on-premise Lösungen zurückstehen lassen. Auch Individualsoftware und lokal betriebene Standardsoftware hat genau die gleichen Nachteile.
Versuchen Sie doch mal Standardsoftware unterschiedlicher Hersteller mit einander kommunizieren zu lassen. Nicht einfach die Daten aus dem einen Sytem zu exportieren und in das andere System zu importieren. Das ist ja schon mühsam genug. Nein, versuchen sie das einen System auf die Daten des anderen Systems zugreifen zu lassen. Sie werden sehen: das können die wenigsten Anwendungen.

Aufwand

Nun mag der eine oder andere einwenden, dass nur ausreichender Aufwand betrieben werden müsse um das Ineinandergreifen von eigenen Anwendungen zu schaffen. Das gilt jedoch auch für Softwareservices. Und wer meint, dass er dafür doch auf externe Fachkräfte zurückgreifen müsste und höhere Kosten hätte, dem sei erwidert: mag sein. Mag aber auch sein, dass er es genauso bei seiner eigenen Inhouseanwendung machen muss. Und wahrscheinlich ist: wenn es mit einer SaaS gemacht wird kann es sein, dass der Provider einen Teil der kosten übernimmt, weil es die Attraktivität seiner Lösung erhöht und es ihm so auch die Chance gibt, andere in den Genuss kommen zu lassen.

solidarische Individualität

Es ist doch so: der Vorteil von SaaS liegt auch darin, dass damit eine Standardsoftwareentwicklung auf der Basis individueller Bedürfnisse entsteht. So lassen sich individuelle Anpassungskosten solidarisieren. Im Interesse des Anbieters liegt es hier, es sich selber so einfach wie möglich zu machen. Denn die Welt ist nun einmal nicht statisch. Alles fliesst und so muß sich auch seine Anwendung ständig ändern.

Also sollte man sich von vornherein darauf einstellen.

Sicherheit kommt von innen

Und Hacker? Hacker greifen natürlich auch gerne von außen Systeme an. Die meisten Angriffe kommen jedoch aus dem eigenen Unternehmen. Das ist ja auch am interessantesten und am einfachsten. Also ist es wie mit der Schönheit: wahre Sicherheit kommt von innen und nicht vom RZ-Betreiber.

Fazit

Wer bei webbasierten Softwareservice von Nachteilen oder aber Vorteilen redet, ist erst einmal mental vorbelastet. Es gibt sie nicht an sich. Die Vorbelastung ist immer die Vorstellung über einen idealisierten IT-Betrieb mit irgendeiner Anwendung. Dieses Szenario ist so idealistisch wie imaginär. Für eine realistische Bewertung taugt es nicht. Halten wir uns also fern davon. Es ist ebenso müssig wir eine grundsätzliche Entscheidung ob wir zukünftig alle nur noch mit dem Elektrofahrrad zur Arbeit fahren. Wir müssen den Betriebsformen unvorbelastet gegenübertreten, sie sind nicht Treiber sondern Instrument unser Probleme!