Montag, 7. Mai 2007

Der Wert von Kundenempfehlungen


Soso, auf Shoppero.com kann man also als normaler Mensch Geld verdienen. Dazu braucht man nur Beurteilung von Produkten zu erstellen. Wird das Produkt gekauft wird man am Umsatz beteiligt. Als ich es versucht habe, ist der Internet Explorer allerdings erst einmal abgestürzt.
Hört sich doch Klasse an. Das ist das neue Alternativprogramm zu Hartz IV. Der professionelle Konsument wird sicher den einen oder anderen Hersteller überreden können, ihm testweise ein Produkt zur Verfügung zu stellen, wenn er anschließend eine entsprechendes Werturteil darüber fällt. Einige Hersteller drängen das dem Konsumenten doch auch schon auf, ohne diese Leistung einzufordern.
Die Vorstellung ist faszinierend. Jeder kennt sich mit vielen Produkten gerade im täglichen Gebrauch aus. Jeder macht damit seine Erfahrungen. Positiv wie negativ. Was ist denn eigentlich, wenn ein Produkt über shoppero gekauft wird, wo einige total negaitv sind und andere total positiv. Wer kriegt dann das Geld? Und wie ist das, wenn ganz viele eine Beurteilung abgegeben haben. Kriegen dann alle etwas? Oder nur der, der am besten geurteilt hat?

Empfehlungsmarketing ist nichts neues. Funktioniert aber nur auf Vertrauensbasis. Vertrauen entsteht dadurch, daß der berechtigte Eindruck besteht, daß der Empfehler es im Sinne des Interessenten empfiehlt, nicht im Sinne des Herstellers. Dann könnte ja nur der Hersteller Vertrauen haben. Und warum sollte ein Hersteller oder Anbieter bereit sein, etwas von seiner Marge abzugeben, wenn er den Umsatz sowieso gemacht hätte?

Ist das überhaupt nötig? Wikipedia als vermutlich die erste und erfolgreichste - wenn auch nicht am höchsten bewertete Web 2.0 Anwendung - funktioniert doch auch, ohne daß gezahlt wird. Dabei wäre gerade bei Wikipedia ein Bezahlmodell denkbar: gäbe es Wikipedia nicht müßte ein Universallexikon gekauft werden.
Rechne doch einmal jeder nach, wieviele Schlagwörte er wirklich nachliest bis zu dem Zeitpunkt, wo es als veraltet ausrangiert wird und teilt dann durch den Kaufpreis. Ich vermute, daß dann jedes nachgeschaute Schlagwort bei den meisten Besitzern mit über einem Euro zu Buche schlägt. Warum soll ich dann nicht jedesmal, wenn ich einen Begriff bei Wikipedia nachschlage, ein Zehntel, also z.B. 10 ct. davon zahlen? Wenn ich selber einen Artikel veröffentliche oder einen messbaren Beitrag an einem veröffentlichten Artikel leiste könnte ich entsprechend dem geleisteten Anteil an den Einnahmen aus dem Abrufen des Schlagwortes beteiligt werden. Das funktioniert vermutlich auch nicht besonders gut, da hier die Qualität des Inhaltes honoriert wird und nicht die Qualität eines im Inhalt beschriebenen Produktes! ich müßte also erst nach dem Lesen des Schlagwortes entscheiden, ob das jetzt des Lesens wert war oder nicht, und zwar für den nächsten Leser, nicht für mich. Und dann müßte ich dafür auch gelobt werden und also Geld oder Punkte oder ähnliches bekommen.