Donnerstag, 25. September 2008

semantic Web


Web 2.0 war keine technische Weiterentwicklung sondern nur die nutzerorientierte Anwendung schon bestehender Technologien. Die, die das geschafft haben, haben damit erstaunliche Bewertungen erzielt.

Den nächsten Schub können wir - auch technologisch - mit Web 3.0 erwarten. Das ist das semantische Web 2.0: ein Internet, das versteht, was wir wirklich wollen. Dazu sind neue Technologien notwendig, die teilweise noch in den Kinderschuhen stecken, teilweise erst noch entwickelt werden müssen.


Der erste Schritt ist gemacht: jede Verschlagwortung ist eine wichtige Voraussetzung für das Verständnis des Inhalts.
Der zweite Schritt fehlt bis heute. Auch das allumspannende, allgegenwärtige und mächtige Google ist noch nicht in der Lage, den gesuchten Sinn zu beantworten. Es ist nur schnell und vermutlich vollständig.

Vermutlich vollständig? Kein Suchprogramm hat soviele Seite des Internet besucht und in den Index aufgenommen wie Google. Aber täglich kommen viele Webseiten hinzu. Täglich ärgern sich 1000e vielleicht Millionen darüber, dass ihre Webseite von Suchmaschinen noch nicht erfasst ist. Oder zumindest nicht erfasst ist unter den Schlagworten, unter denen es erfasst sein sollte.

Schlecht für die Eigentümer der Webseiten, wenn die Schlagworte nicht auf den Seiten auftauchen, oder nicht prominent genug auftauchen. Dann reagiert der Index nicht. Das ist unter der Wasserlinie. Oder unter der Gürtellinie.

Im semantischen Web, im Web 3.0 insebsondere, läuft das anders: eine Suchmaschine ist dann nicht nur ein Index, also ein Schlagwortverzeichnis, sondern ein Thesaurus. Ein Thesaurus, der aus dem Kontext, in dem ein Begriff steht auf den Sinn des Wortes schließt.

Das heißt, das eine Bank als Geldinstitut oder Finanzhaus identifiziert wird, wenn im Kontext finanzielle Inhalte zu finden sind, aber als Sitzgelegenheit oder Möbelstück identifiziert wird, wenn es im Kontext von Wohnen erwähnt wird. So schwer ist das nicht. Genau genommen entsteht nur für den Nutzer einer solchen Suchmaschine der Eindruck, dass diese den Sinn versteht. Letztlich wird hier nach einfachen mathematischen Verfahren gearbeitet.

Stellen Sie sich eine Tagwolke vor. Das ist eine Auflistung von häufigen Begriffen. Hier ist einfach nur gezählt worden. In Abhängigkeit von der Häufigkeit werden die Begriffe größer oder kleiner dargestellt.
Der Klick des Nutzers in die Tagwolke auf einen Begriff liefert dann einen Hinweis darauf, was im Kontext gemeint ist. Das verändert die Relevanz und der Thesaurus lernt den Sinn.

Donnerstag, 4. September 2008

Selbstbedienung: reine Formsache


Selbstbedienungsautomaten kamen in den 50er Jahren mächtig in Mode. Für Zigaretten und dem Schmacht danach ist keine Ladenöffnungszeit lang genug und damit die beste Alternative. Auch die Spielautomaten sind die einzigen, die dme Spieler zu jedem Zeitpunkt das Glück verheissen. Für persönliches jedoch haben sich Automaten bisher nicht durchsetzen können.
Die moderne Form des Selbstbedienungsautomaten ist der Online Shop. Insbesondere bei der Bereitstellung digitaler Produkte ist kaum ein Unterschied zu merken.
Er ist wie eine Droge: ich bin auf Konsumentzug??

Schnell eine Dosis Shoppen aus dem Internet. Und doch ist er da. Denn gleichzeitig kriegt der Dealer - der Begriff passt - wertvolle Informationen über das Wesen meiner Abhängigkeit.
Selbstbedienung wird so unmerklich zur Fernbedienung. Und weg!! Geld oder Leben!

Service come back


Service heißt Dienst und Dienst kommt von dienen. Hört sich altbacken an. Servicementalität ist gleichbedeutend mit dienen, klingt aber hipp - zumindest als Anspruch an den eigenen Kundenbetreuer. Trotzdem ist diese Mentalität in Deutschland nicht besonders verbreitet. Es ist ja auch einfacher, den Anspruch zu erheben, zuvorkommend bedient zu werden als sich selber zu erniedrigen, demütig zu dienen.
In Zeiten, wo in vielen Branchen Produkte immer gleicher zu werden scheinen, werden Dienstleistungs Services als Allheilmittel in der Differenzierung vom Wettbewerber gesehen. Und wenn das nicht reicht werden schnell noch die Full-Serivce Dienstleistungen her genommen: dann lohnt es sich bestimmt.

Der Begriff Dienstleistungsservices ist eigentlich schon ein degradierender Pleonasmus. Genauso wie das genervte 'jaja' auf die Bitte hin etwas zu tun eher als 'rutsch mir doch den Buckel runter'. Dahinter stehen eigenständige Dienstleistungs Produkte, gewissermassen mit Artikelnummer und hinzu konfigurierbaren Leistungsmerkmalen.
Dabei ist Service kein Produktbestandteil sondern eine Geisteshaltung, die Kundenorientierung gewissermassen logisch mit sich führt. Denn nur wer nicht ständig unter der Überschrift 'Dienstleister' durch die Welt rennt und dennoch dient, wird glaubwürdig auf den Kunden wirken . Mit dieser Haltung bekommt der Kunde auch nicht den Eindruck, eine kostenpflichtige Leistung kostenlos zu empfangen und deshalb in der Schuld zu stehen.
Für den Mitarbeiter ist es ebenfalls von Vorteil, weil es verlangt, sich mit den Bedürfnissen des Kunden auseinander zu setzen. Oder noch deutlicher: das zu machen, was der Kunde wünscht ohne den Sinn zu bewerten und lediglich schädliche Auswirkugen zu verhindern.
Service, der nicht als solcher zu erkennen ist, ist der beste Service - komm bald.