Donnerstag, 31. Dezember 2009

SAP als Softwareservice

Die Lizenzumsätze von SAP brechen ein. Das wird kein Ausrutscher im jahr 2009 gewesen sein. Das ist der Trend. Die Schuld liegt auch nicht beim derzeitigen CEO Leo Apotheker, der auch deshalb CEO geworden sein dürfte, weil er Marketing und Vertriebsorientiert ist. Es war absehbar für SAP, dass das Lizenzgeschäft sich nicht mit der gleichen Dynamik wie in früheren Jahren wird weiterentwickeln können. Dafür gibt es mehrere Gründe:
  • Die Kosten für die Softwarewartung sind auf einem hohen Niveau. Einer weitere Erhöhung, wie sie im Jahr 2009 versucht wurde, kann ein Kunde kurzfristig nichts entgegen setzen
  • Ein Kunde, der sich einmal für SAP entschieden hat, fühlt sich ausgeliefert.
  • SAP ist an sich nicht nutzbar, es sind erhebliche Anpassungen in den allermeisten Fällen nötig. Trotzdem muß der Kunde auch schon den vollen Preis für Lizenzen zahlen, die er noch nicht nutzen kann. Das ist allerdings nicht nur bei der SAP so.
  • Mit jedem Releasewechsel sind wieder Anpassungen notwendig. Die dafür benötigten Kompetenzen müssen üblicherweise extern teuer eingekauft werden.
  • Die Besonderheiten der Branche sind oft nur unzureichend abgedeckt. Hier besteht oft noch Bedarf an Angeboten anderer Softwareanbieter.

SAP sollte sich auf SaaS konzentrieren. Das hat SAP schon in der Vergangenheit versucht, ist aber bisher gescheitert. Ein Grund dafür mag sein, dass SaaS zur sehr als technisches Konzept angesehen wurde. Dann nämlich müssen deutlich höhere Anforderungen erfüllt werden, als das bei einem reinen Lizenzverkauf der Fall ist. Beim Linzenzgeschäft wird es dem Kunden nicht selber überlassen, ob die Lizenz genutzt werden kann oder nicht.

SAP könnte Softwareservice aber auch rein aus Marketingsicht heraus betrachten. Die wesentlichen Stellschrauben dabei sind klassisch: Product, Place, Promotion, Price. Nehmen wir also das bisherige Produkt und passen den Vertriebsweg, den Place, und das Preismodell an. Vertrieb erfolgt über das Internet zum Beispiel und der Preis? Der Preis ist eine Kombination aus einem Verzicht auf den Kauf der Lizenzen, eine um z.B. 3% erhöhte Wartungsgebühr und eine allgemeine Servicerate, die den Online Non-Defect Support einschließlich einfacher Anpassungsleistungen sicherstellt. Sollt eigentlich nicht so schwierig sein. Dazu kann dann lokal noch der Support von einem SAP-Kompetenzpartner beigefügt werden auf Zeit und Materialkostenbasis.
Die saubere technische Umsetzung kann dann irgendwann später kommen. Verbesserungen können laufend aktiviert werden.

Mittwoch, 30. Dezember 2009

Anforderungen an geschäftskritische Webapplikationen

Darf man geschäftskritische Webapplikationen überhaupt über das offene Internet zugänglich machen?
Nein sagen die Einen, das ist zu unsicher, Mißbrauch sind Tür und Tor geöffnet und Kontrolle nicht gewährleistet.
Ja, sagen die Anderen, die Sicherheit ist heute kein Problem mehr, vor Missbrauch ist auch die klassische IT nicht geschützt und wer hat bisher schon eine Kontrolle von IT-Kosten und Nutzerverhalten gemacht?

Für jedes Unternehmen, dass Daten zu verarbeiten hat, sind Verhaltensrichtlinien mit den Daten und den Systemen, die diese Daten verwalten notwendig. Im Grund sehen sie auch für webbasierte geschäftskritsche Anwendungen nicht wesentlich anders aus, als für interne IT:
  1. Jeder Mitarbeiter, der browserbasiert auf Unternehmensdaten und -anwendungen zugreift, hat dieses über seinen Benutzernamen und Passwort, welches regelmässig aktualisiert werden muss, zu tun.
  2. der Betreiber der Anwendung muß für jedes Unternehmen einen eigenen Mandanten betreiben und ein differenziertes Rollen- und Rechtemanagement bieten.
  3. Der Betreiber der SaaS stellt sicher, dass jeder Kunde seinen Mandaten selber konfigurieen kann ohne die anderen Mandanten zu beeinflussen.
  4. Jede genutzte geschäftskritische Anwendung wird im Unternehmen einem Prozessverantwortlichen klar zugeordnet, der auch für die Anpassung der Anwendung an die Anforderungen verantwortlich ist.
  5. Jeder Anwender soll in der Lage sein, sich seine Sicht auf die Anwendung so anpassen zu können, dass er seine Aufgaben gemäss den Ablaufdefinitionen erfüllen kann.
  6. Der Betreiber der Anwendung hat sicherzustellen, dass der Austausch von Daten geschützt und entsprechend den betrieblichen Anforderungen des Kunden erfolgen kann. Erstellt dazu Datenaustauschschnittstellen zur Verfügung, die auf allgmein üblichen Standards beruhen.
  7. Der Betreiber stellt sicher, dass die Anwendung in dem Masse und Umfang der betrieblichen Nutzungsanforderungen zur Verfügung steht. Das muss nicht 24X7X52 sein, aber es muss klar definiert sein.
  8. Kunde und Betreiber müssen sich auf einen unabhängigen Beobachter der Verfügbarkeit und Nutzung einigen können, sozusagen auf eine Clearingstelle für SaaS.
Werden diese Punkte beachtet sind die Grundlagen für eine sichere und effiziente und transparente Nutzung von geschäftskritischen Prozessen über das Web gewährleistet. Allerdings erhebt diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

SaaS und der ROI von Salz beim Brotbacken

Viele SaaS Puristen propagieren den Umstieg auf SaaS, das Softwareservice Modell in der betrieblichen Datenverarbeitung. Die Argumentation ist, dass sich so am leichtesten und schnellsten ein positiver ROI erzielen lassen.

Herausforderung ERP

Das ist sicher eine gute Option für den Fall, dass ein bisheriges System zur Verwaltung der unternehmerischen Ressourcen durch ein neues ERP ersetzt werden soll. Hier werden die Unwägbarkeiten eines Betriebsaufbaus weitestgehend vermieden. Diese liegen in dem Risiko begründet, dass die Hardware für die Anforderungen entweder zu überdimensioniert und damit zu teuer ist oder - noch schlimmer - zu klein ausgelegt ist. In dem Fall kommt es schon mit der Einführung zu Ausfällen, die der Akzeptanz des neuen Systems durch die Anwender abträglich sind.

SaaS Return on Investment

Die Puristen sehen die hohen Investitionesaufwändungen für Hardware und Lizenzen als Basis für die ROI Rechnung. Nun sind ROI-Rechnungen in der Informationsverarbeitung sowieso kritisch. Denn: welchen Ertrag erwirtschaftet die IT? Sie ist ausser bei Unternehmen, die ihren Geschäftszweck in der Erbringung von Infrastruktur- und Softwareservices für Kunden leisten, nur unterstützende und nicht an sich wertschöpfende Elemente. Das ist so, als ob der ROI von Salz beim Brotbacken gemessen werden soll. Vielleicht passt der Vergleich nicht so gut, denn ohne Salz schmeckt ein Brot vielleicht nicht so gut, es verändert sich also der Charakter des Brot. Es ist dann allerdings für eine salzarme Ernährung geeignet und kann andere Käuferschichten erschliessen. Mehr Salz macht dagegen das Brot haltbarer aber irgendwann ungeniessbar, so dass es gar nicht mehr gekauft wird.

optimale IT

Ohne IT will heute kein professionelles Unternehmen mehr auskommen. Zuviel IT macht ein Unternehmen allerdings nicht mehr wettbewerbsfähiger sondern unbeweglicher und teuerer. Die Ausgaben für Hardware oder Software oder die Ausgaben für Dienstleistungen, Wartung und Miete sind also durchaus ein Faktoreinsatz im Produktionsprozess und haben als solche ihr Optimum, welches auch nicht starr ist, sondern sich mit den Veränderungen im Markt und in der technischen Entwicklung ständig ändert. Genauso, wie es einen optimalen Einsatz des Salzes für Brot gibt.

Der Faktor Zeit

Die Suche des Optimums muss auch im Zeitverlauf betrachtet werden. Für die organisatorischen Abläufe im Unternehmen sind ständige Anpassungen genauso schädigend für die Wettbewerbsfähigkeit wie zu wenig Anpassung. Warum? Ständige Anpassungsprozesse - womöglich unterjährig - verlangen von den Mitarbeitern ständiges Erlernen neuer Prozessabläufe. Das Lernen kostet Zeit und bringt Fehler mit sich - die Verbesserung wirkt erst einmal kontraproduktiv. Wenn in dem Moment, wo die neuen Abläufe beherrscht werden wieder eine neue Veränderung eintritt, kann ein Nutzen aus der routinierten Beherrschung nicht gezogen werden. Werden hingegen die Prozesse überhaupt nicht verändert wird darauf verzichtet, aus den Fehlern des aktuellen Ablaufs zu lernen, es wird Verbesserungspotential verschenkt.

Radikaler Umstieg auf SaaS

Es wirkt nun so, als ob der radikale Umstieg auf SaaS keine Sinn macht. Der radikale Umstieg auf SaaS kann dort Sinn machen, wo lediglich über die Anschaffung oder eine Optimierung in der Infrastruktur geplant ist. Wo es also nicht darum geht, eine völlig neue Prozesssoftware mit neuen Abläufen einzuführen. Die betrieblichen und produzierrenden Abläufe werden bei einer derartigen Umstellung allenfalls marginal berührt. Im besten Falle merken die Nutzer es noch nicht einmal.

Skalierung der Funktionalität

Danach muss darauf geachtet werden, dass mit dem Wechsel in den Softwareservicebetrieb (ASP) nicht gleichzeitig - wie das häufig beim Outsourcing der Fall ist - die Flexibilität für die Anpassung der Software reduziert ist, sondern sie muss erhöht sein. Ansonsten werden die Kostenvorteile, falls es sie denn gibt, sehr teuer bezahlt. SaaS sollte den Vorteil bieten, kontinuierlich die bestehenden Prozesse anzureichern. Also die Skalierung nicht nur in der Infrastruktur sondern auch in der Funktionalität bieten, dann bietet sie einen echten ROI.

Investment in Prozessqualität

Das Investment besteht darin, sich intensiv mit den Prozessen auseinandersetzen zu können und Engpässe, mangelnde Ergonomie und Fehlerquellen aufzuspüren. Es wird somit in die Prozessqualität investiert - ein Investment, dass sich dann mit nahezu jedem Tastendruck auszahlen kann.

Samstag, 26. Dezember 2009

Webservices in der viralen Produktivitätsverbesserung

Um die Entscheider in Konzernen und mittelständischen Unternehmen wird viel Aufehebens gemacht. Sie sind die eigentlichen Herrscher.
Es gibt keine Studie, die nicht versucht, die entscheidungsrelevante Meinung der Entscheider zu eruieren. Wir sind da keine Ausnahme.

Werden nun die Entscheider befragt, so gibt es nur wenige, die sich (gerne) mit Werbservices, Cloud Computing, Software as a Service auseinandersetzen. Schon gar nicht in Deutschland. Es ist kein Thema für Entscheider. Die Entscheider haben ein Budget für Marketing, für Personal, für Investitionen über die sie entscheiden müssen. Das soll ihnen helfen, ihren Beitrag am Unternehmenserfolg zu leisten.

Doch das wird für SaaS-Entscheidungen eigentlich nicht gebraucht. Es kann sein, dass Entscheider von der Wirklichkeit überrollt werden und jeder, der ein Problem gelöst haben möchte sich selber um die dafür effizienteste Möglichkeit kümmert. Webbasierte Anwendungen, die hohe Sicherheitsstandards erfüllen, sind dazu heute schon geeignet. Da braucht auch eine IT-Abteilung nicht mehr mitzureden.

Der Trend ist da und die Verfügbarkeit der webbasierten Anwendungen auch. Wir werden sehen, wie sich in den nächsten Jahren nicht nur die social Webfunktionen sondern auch die betriebswirtschaftlichen Funktionen so ihren Weg bahnen, wie früher das die klassischen officeapplikationen taten.

Das ist die sanfte und sinnvolle Art, ein Unternehmen produktiver zu machen. Eine virale Produktivitätsverbesserung, weil die Anwender nur solche Funktionen akzeptieren werden, die ihnen wirklich helfen.

Sonntag, 20. Dezember 2009

Softwareservices gelten noch nicht als Killer für die IT-Abteilung

Die Bitobito hat das Ziel, Unternehmen bei ihren Produktivitätsverbesserungen in Verwaltung und Administration zu verhelfen. Prozessverbesserungen sollten kontiuierlich umgesetzt werden. Für die effiziente Umsetzung bietet sich die webbasierte Beschreibung der Prozesse an. So können sie schnell genutzt werden und einfach angepasst werden. Die Anpassungen sind kostengünstig, da beim Einsatz von Open Source und Standardtechnologien ein ausreichendes Angebot an Umsetzungskapazitäten ur Verfügung steht. Die unternehmenseigenen IT-Verantwortlichen werden in ihrem täglichen Geschäft nicht zusätzlich belastet.

Doch wie viele Unternehmen sind an dieser Art der Produktivitätsverbesserungen interessiert? Die Bitobito hat durch Befragung einer Vielzahl von Unternehmern in 2009 versucht sich ein Bild über Status dieser Art der Unternehmensentwicklung zu machen.

Hier kommen ein paar der Erkenntnisse:
  • Mehr als Dreiviertel aller Unternehmer haben von dieser innovativen Art der Produktivitätsverbesserung noch nichts gehört.
  • Bei mehr als 90% der Unternehmen gibt es keine kapazitätsbezogene Produktivitätsmessung der Verwaltungsprozesse.
  • In mehr als 50% der Unternehmen gibt es eine Qualitätsverpflichtung, die insbesondere bei produzierenden Unternehmen allerdings kaum bei Unternehmen der Dienstleistungsbranche mit einer ISO9000 Zertifizierung demonstriert werden.
  • Bei mehr als 80% der Unternehmen die Qualitätsmanagement betreiben, ist das Qualitätsmanagement ein eigenständiger Unternehmensbereich ohne operationale Geschäftsverantwortung.
  • In über 90% der Unternehmen sind Qualitätsmanagement und IT voneinander unabhängige organisatorische Bereiche.
  • In mehr als Dreiviertel aller Unternehmen wird IT zwar als entscheidender Erfolgsfaktor angesehen.
  • Dennoch ist die IT-Kompetenz nur in wenigen Ausnahemn auf Geschäftsleitungsebene auf dem Stand aktueller Technologien.
  • In über 80% der Unternehmen gbit es keine Kennziffern, mit denen die Leistungsfährigkeit, die Flexibilität der eigenen IT gemessen wird und ein Zusammenhang zwischen Kosten und Leistung besteht nicht.
Das hört sich wie eine schlechte Nachricht an: Software as a Service scheint kein Interesse zu finden als produktivitätsförderndes Instrument.
Das stimmt auch. Hier macht es sich der deutsche Mittelstand derzeit schwerer, als er es sich machen müsste.

Fazit

Die gute Nachricht ist: es stehen den meisten Unternehmen, die unter Konkurrenzdruck stehen und jedes Mittel nutzen möchten, um sich zu verbessern, eine Vielzahl neuer technischer und organisatorischer Mittel zur Verfügung, in den nächsten Jahren zweistellige Produktivitätsverbesserungen Jahr für Jahr zu erzielen.
Und auch für die unternehmensinternen IT Abteilungen ist keine Existenzsorge, solange sie sich selber in den nächsten Jahren darum kümmern, wie sie schneller und beweglicher werden mit Servicebasierten Lösungen, die es erlauben, schnell auf Anforderungen der Kunden zu reagieren. Hier haben allerdings viele IT-Abteilungen heute deutlichen Nachholbedarf - sowohl, was das Know How als auch die unternehmensinterne Akzeptanz angeht.

Dienstag, 15. Dezember 2009

Der Weg zu SaaS - ifaction

Die Analogie zwischen Satifaction und SaaS ifaction holpert genauso, wie viele Software Services nicht die Bedürfnisse ihrer Nutzer befriedigen können. Gerade SaaS sollte die Möglichkeiten bieten, genau für jedes Problem, für jede Aufgabe die beste Unterstützung zu bekommen. In der Realität eine Fiktion. Viele SaaS Anbieter versuchen, in einem Kerngebiet gut zu sein und die anderen Bereiche irgendwie auch abzudecken. Statt die Entscheidung dem Kunden zu überlassen und ihm einen einfachen Weg aufzuzeigen, wie er sich die Services so zusammenstellen kann, wie er es möchte.

Mashups

Also muß - wer einen Shop betreiben will - sich auf Amazon aufdocken. Wer seine Kunden betreuen will auf salesforce docken. Wenn er das gut macht findet er vielleicht auch noch ein paar andere, die das mitnutzen. Aber die Verbindung dazwischen ist mühsam. Mühsam wie mashup. Mashups werden teilweise als Killer für SaaS angesehen. Im Gegenteil: sie sind eines der aufwändigsten Instrumente, SaaS überhaupt nutzbar zu machen.

Webservices und Programmierschnittstellen

Das funktioniert nicht für alle Werbservices. Es funktioniert nur für die Serviceanwendungen, die auch APIs bereitstellen, sogenannte Programmierschnittstellen, die den Zugriff auf Services von anderen Anwendungen ermöglichen, nicht nur vom Endanwender. Eine tolle Sache. So lassen sich Amazon, salesforce und Google doch super zusammenbringen. Stimmt. Aber nicht durch den Endnutzer, der normalerweise nicht über die Fähigkeiten im Einsatz von APIs verfügt.

Replikation

Was ist mit den Software Service Anbietern, die keine APIs haben? Die bleiben noch mehr aussen vor. Für die Daten gibt es dann vielleicht noch die ASCII Schnittstelle oder ganz fortgeschritten: eine CSV-Schnittstelle. So lassen sich dann wenigstens grob strukturierte Daten übernehmen. Der zeitnahe Austausch erfordert wiederum einen Replikationsmechanismus, der aufwändig entwickelt und angepasst werden muss.

einfache Einsetzbarkeit

So ist der Weg der Mashups doch der Weg in den SaaS Untergang, denn die Vorteile, die durch die schnelle Einsatzfähigkeit einer webbasierten Anwendung gewonnen werden werden teuer bezahlt mit redundanten Datenbeständen und unterschiedlichen Anwendungsoberflächen.

SaaS Clearing

Es braucht das SaaS-Clearing. Auch kein schöner Begriff, aber ein besserer ist mir noch nicht eingefallen. Beim SaaS-Clearing wird die Beweislast umgedreht: nicht der Anwender muss beweisen, dass er unterschiedliche SaaS-Anbieter integrieren kann, der SaaS Anbieter muss sich an einen Broker, eine Clearingstelle andocken können, die dann der Nutzer als alleinige Softwareservice Anlaufstelle nutzen kann.

Interoperabilität von Software as a Services

Diese Form der Interoperabilität hat auch noch andere Vorteile (für den Anwender): nicht er muß sich mit Sicherheitsproblematik und unterschiedlichen Tarifmodellen auseinandersetzen, sondern der Anbieter. Und genau seine Verantwortung ist es auch. Für den Anbieter ist es ebenfalls von Vorteil zu wissen, dass er auf diese Weise so Anbindung an andere Funktionen erhält, die sein Angebot dem Nutzer attraktiver erscheinen lassen, kann doch die Anbindung anderer Dienste an den eigenen Dienst ein vielfaches des Aufwands bedeuten, der für die ursprüngliche Anwendung nötig war.

Montag, 14. Dezember 2009

Was ist echte Software as a Service?

Cloud Computing ist einfach. Das Internet ist immer schon als Wolke gezeichnet worden in Präsentationen mit und ohne Powerpoint und Flipchart. Es ist wie ein Synonym oder wird doch zumindest zunehmend eines werden. Das ist ähnlich wie mit Web 2.0, dass technisch nichts neues brachte sondern eher eine verbesserte, erweiterte Nutzungsweise des Internets beschreibt, also ein neues Paradigma.

SaaS ist anders

Anders ist das mit Software as a Service. Der Begriff ist so unglücklich wie missverständlich. Das liegt nicht nur begründet darin, dass sich Deutsche mit dem Begriff Service eh schwer tun, schon in der realen Welt. Das liegt eher daran, dass in der IT die Begriffe Software und Service vorbelegt sind. Das ist bei Web 2.0 und Cloud Computing nicht der Fall gewesen. Software stand immer im Gegensatz zu Hardware. Das war das, was man immer ändern konnte wie weiche Kentmasse, während die Hardware einmal produziert wurde und dann war es das - mal abgesehen von mehr Platten oder Grafik etc. Es war auch das, was länger benutzt werden konnte. Wenn die Hardware nicht mehr reichte wurde ausgetauscht, die Software wurde dann auf dem neuen Gerät genutzt.

klassische IT Services

Und Service? Ursprünglich gab es gar keinen Service sondern nur die Geräteerrichtung und -wartung. Zum Aufbau der Hardware gehörte auch, dass sichergestellt wurde, dass sie lief. Das wurde mit der Zeit immer unkritischer und einfacher, so dass die Hersteller sagen konnten, dass es so einfach ist, dass die Kunden das selber können. Das war der Beginn der eigenen IT-Abteilung, die oft vom besten Programmierer geleitet wurde. Der war nach zwei bis drei Rechnergenerationen nicht mehr auf dem Stand der Technologie weil er nicht konnte oder wollte. Da vielen Anfang der 90er Jahre den Herstellern ein, dass sie das auch als Service anbieten könnten. Da die Geräte und die Software so einfach geworden waren konnte man viel Geld für der Service verlangen, weil er ja eigentlich nicht nötig war.

SaaS ist kein Outsourcing der IT

Irgendwann war dann vielen Firmen es zu mühsam, erst vom Hersteller die Maschinen und die Software zu kaufen und dann auch noch viel Geld bei den Herstellern oder von diesem zertifizierten Dienstleistern auszugeben und sie gaben dann alles wieder zurück: Outsourcing! Oder, um in der Nomenklatur zu bleiben: 'Enterprise IT as a Service'. Wenn dann der Outsourcing-Dienstleister noch auf die Idee kam, dass er die IT des einen Kunden auch noch einem anderen Unternehmen aus der Branche anbieten konnte war man eigentlich schon beim Geschäftsmodell der Datev aus den 60er Jahren. Hört sich nicht sehr fortschrittlich an.

BPO ist auch kein SaaS

Also her mit dem neuen Modell: statt bezogen auf eine Branche zu arbeiten kann man ja auch Aufgaben- oder Prozessbezogen arbeiten. Dummerweise ist nahezu alles, was unter dem Begriff Business Process Outsourcing lief, gescheitert. Bis auf den Onlineverkaufs- und Kundenbetreuungsprozess und das vielleicht auch nur deshalb, weil irgendwelche wahnwitzigen Investoren Amazon und Salesforce.com über viele Jahre hinweg die Chance gegeben haben, unrentabel das Geschäftsmodell aufzubauen. Das wurde dann Application Service Providing oder nun halt Software as a Service genannt. Das interessante dabei ist: die Software selber kann man gar nicht bekommen. Vielleicht ein paar Teile - nämlich die, die Open Source sind und damit nicht selber zum Umsatz beitragen.

SaaS ist ein Geschäftsmodell

Also ähnlich wie Web 2.0 oder Cloud ist SaaS technisch gesehen nichts Neues. Es ist ein neues Paradigma eines IT-Service Geschäftsmodell für webbasierte Anwendungen. Die Software gibt es nicht aus dem Regal und läuft auch nur in einer Infrastruktur auf die der Nutzer nur zugreifen kann, wenn er eine entsprechende Berechtigung nachweisen kann. Und für diese Berechtigung zahlt er. Diese Berechtigung kann er buchen und kündigen ähnlich wie bei einem Mobiltelefonvertrag. Wer weiß: vielleicht gibt es irgendwann einen (RFID)Chip, der ähnlich wie eine SIM-Karte funktioniert. Oder die Berechtigung wird direkt an die SIM gebunden.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

SaaS - Sales as a Service

Das passt doch viel besser als Software as a Service: Sales as a Service. Das passt aus mehreren Gründen:
  • die Phrase ist essentiell, sie passt als grundlegendes Erfolgskonzept für erfolgreichen Verkauf
  • es verkauft sich besser mit Services
  • die erfolgreichsten SaaS sind CRM-Anwendungen - man könnte auch sagen: Service as a Software
  • es zeigt auch die massive Herausforderung an die inhaltliche Ausgestaltung
  • BuzzWords prägen sich auch dann ein, wenn man nicht genau verstanden hat, was dahinter zu verstehen ist
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der industriellen Revolution versuchten Unternehmer, die gesamte Lieferkette vertikal wie horizontal zu kontrollieren. Sie kauften alles zu, wovon sie evtl. abhängig werden konnten. Sie bauten eigene Gebäude nicht nur für die Produktions sondern auch für den Hauptproduktionsfaktor, den Menschen.
In den 1970er Jahren fing mit dem betriebswirtschaftlichen Konzept des Leverage Efect ein Gegentrend an:
  1. Es wurde solange investiert, wie die Kosten für die Finanzierung der Investition geringer waren als die erwarteten Erträge. An den Folgen einer zu niedrigen Eigenkapitalquote leiden viele Unternehmen heute noch
  2. Die Unternehmen konzentrierten sich auf die Bereiche, in denen sie die höchsten Renditen erzielen konnten und nannten diese Kernbereiche.

Innovation

Diese Massnahmen sind gut und gültig. Voraussetzung ist vorsichtige Planung, Augenmass für Produktlebenszyklen und die Bereitschaft zur kontinuierlichen Innovation.

Outsourcing

Eine der Folgen dieser Entwicklung waren auch die Ausgliederung - das Outsourcing - von unterstützenden Bereichen. Dazu wird oft auch die technische Grundlage für die betriebliche Informationsverarbeitung gerechnet. Mit der gleichen Berechtigung zählt auch der Vertrieb dazu.

Sales as a Service

Die Folge sind neben den klassischen Händlerstrukturen der Aufbau von Vertriebspartnerstrukturen. Und damit sind wir bei Sales as a Service!

Trotzdem sind gerade bei diesen beiden Entwicklungen immer große Auseinandersetzungen geführt worden. Oft ist nach einigen Jahren des Sammelns von Erfahrungen mit derartigen externen Services wieder gegenläufige Tendenzen zu beobachten. Das ist einerseits ganz natürlich. Die Umstände können sich geändert haben und die Gründe für die frühere Entscheidung können an Relevanz verloren haben.

Servicelevel Agreement

Oft aber wurde vernachlässigt, dass die ausgelagerte IT nur noch den Service lieferte, zu dem sie gemäß Service-Level Vereinbarung verpflichtet war und der Vertriebspartner keinen Zugriff auf die Informationen hat, die dem angestellten Vertriebler zur Verfügung stehen.

Clound Services und Sales

Die Sales-Services in den Vertriebskanälen müssen also mit den Software Services zusammengefügt werden und Cloud Services liefern eine optimale technische Vorraussetzung dafür. Leider haben viele Unternehmen mit Ausgliederung auch einen grossen Teil des nötigen Know Hows abgegeben, um die Zusammenführung von Salesservices und Softwareservices zu bewerkstelligen. Auch die Ausgegliederten IT-Abteilungen sind selbstverständlich ohne Vertriebskapazitäten ausgegliedert worden.

CRM

So können wir in den letzten Jahren eine komplementäre Strategie beobachten: die IT-Service-Firmen suchen wieder nach Vertriebskräften, die Vertriebspartner sollen durch eigene CRM-Systeme besser angebunden werden.

SaaS heißt Service.denken

Jeder Einzelne stellt also fest, dass er nicht alles selber machen muss, aber es nicht ausreicht nur ein guter Spezialist in einem Bereich zu sein. Er muss von allem seiner horizontalen und vertikalen Wertschöpfungskette etwas verstehen. Er muss es nur nicht mehr selber machen. Um konkurrenzfähig zu sein reicht es aus, die entsprechenden Services zu buchen: Service as a Service - SaaS!!!

Dienstag, 8. Dezember 2009

Deutschland braucht den Internetminister

Das IT-Gipfle (schließlich findet er in Stuttgart statt) der Bundesregierung ist eine gute Einrichtung. Wichtig ist jedoch nicht nur die Gesprächfähigkeit der Politik mit der IT-Wirtschaft zu fördern, sondern die Politik und die staatliche Verwaltung erst einmal selber auf einen halbwegs aktuellen Stand zu bringen.

Das geht nicht durch eine Verteilung der dazu nötigen Kompentenzen auf die Ministerien für Wirtschaft, Innere Sicherheit, Justiz und Forschung. Das muß mindestens eine gleich- oder übergeordnete koordinierende, wenn nicht gar entscheidende Instanz geben. Am besten mit der Einrichtung eines Bundesministeriums für Informationsinfrastruktur.

Aufgaben gibt es viele für ein derartiges Ministerium:
  • Sicherstellung eines sicheren Internetbetriebs in Deutschland
  • Konsolidierung der öffentlichen IT
  • Modernisierung der öffentlichen IT
  • Einführung einer Bürger- und Prozessorientierten Vorgangsbearbeitung
  • Aufbau einer Austauschplattform für Informationen
  • Rahmenbedingungen für Software as a Service und IT-Infrastrukturen
  • Sicherstellung der informationellen Unabhängigkeit im internationalen Umfeld.
Bisher sind in sicher in allen Punkten Ansätze zu erkennen, jedoch fehlt es oft an allem: Fokus, Finanzen, Kompetenz.

Montag, 7. Dezember 2009

Ist StaaS Stuss!?

Nein: es hat nichts mit Stasi zu tun! Die Abkürzung an sich ist Stuss, das Konzept vielleicht, das mag entscheiden, wer was zu entscheiden hat.
Wer zuerst StaaS hört vermutet wohl einen Sprachfehler aber nicht die Abkürzung für Storage as a Service. Diese Webbasierten Services von der Stange - Entschuldigung: in der Cloud, aus der Wolke - könnten vielleicht auf gut deutsch auch mit Spass abgekürzt werden: Speicher als Software Service. Das versteht nur noch, wer es kreiert. Warum auch nicht: wenn man seine eigene Sprache entwirft, ist man auch selber Experte in derselben auch wenn kein anderer einen mehr versteht. Das stört die wenigsten Experten.
Es ist schon erstaunlich, dass Stenografie heute nahezu ausgestorben ist. Sonst könnte StaaS der erste webbasierte Stenografie-Service sein. Klasse! Im Gegensatz zu dem Storage as a Service. Gut, wir bei Tag-It! nutzen auch die Amazon S3 um unsere Videos dort zu speichern und gut skalieren zu können. Der Service dabei ist jedoch nicht der Space der Festplatte. Der Service bleiben die Anwendungen, mit denen sich das drumherum gut verwalten und nutzen lässt. Bitte, lasst uns bei SaaS bleiben und StaaS schnell wieder vergessen.

Klimaschutz und Cloud Computing für SaaS

Der Klimagipfel in Kopenhagen ist wichtig. Ein wichtiger Beitrag zum Klima wäre jedoch, den Klimagipfel nicht in Kopenhagen sondern im Internet abzuhalten. Gut: mit den klimabeeinflussenden Industrieproduktion in China, USA und Europa ist damit auch nicht beizukommen.

Auswirkungen von IT-Betrieb auf das Klima

Heute fliessen noch 5 - 10 % der Ausgaben in Unternehmens IT. Sowohl die Server der zentralen und dezentralen Anwendungen, die Drucker - insbesondere die Arbeitsplatzdrucker, die Daten-Speicher als insbesondere auch die Arbeitsplatzrechner sind zu niedrig ausgelastet. Die Leistungsfähigkeit wird nämlich bei guter Investitionsplanung an Spitzenbelastungen ausgerichtet.

IT treibts auf die Spitze

Würde nicht an diesen Peekbelastungen ausgerichtet sondern an Durchschnittsbelastungen wäre die IT-Infrastruktur in der Mehrheit der Zeit überlastet, üblicherweise gerade zu der Zeit, wo am meisten geleistet werden muß. Die Lastverteilung in der IT lässt sich eben in kleineren Unternehmen nicht an ihrer Leistungsfähigkeit ausrichten. Das wäre auch wie das Wedeln des Schwanzes mit dem Hund.

Damit einhergeht geht allerdings eine erhebliche Ressourcenverschwendung: grössere Rechner verbrauchen mehr Material, Strom (Herstellung und Betrieb), Wartung und Infrastrukturer und damit wiederum mehr Ressourcen.

Software as a Service als Perspektive

IT-Leistung als externe Serviceleistung bietet hier echte Vorteile. Von der 1+1 Skalierung kommt man so zu der n+1-Skalierung. Software-Services lassen sich weltweit virtualisieren und die Belastung ausgleichen (Loadbalancing) Cloud computing macht sich damit zwar rechtlich schuldig, nicht Auskunft darüber geben zu können, wo gerade regional die Leistung erbracht wird. Das ist problematisch. Wenn sich hier die Klimakonferenz international einheitliche Vereinbarung erarbeiten könnte, dann wäre sehr einfach und wirkungsvoll eine neue Grundlage für eine erhebliche Klimaverbesserung gelegt, denn die Wachstumszahlen der IT-Branche wird nur noch von Software as a Service übertroffen.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

eine Cloud SaaS-t es noch nicht Geld regnen

Hybrid Cloud, Cloud2Cloud, Cloudswitching, Cloudroof - das sind die nicht besonders hochdeutschen Begriffe für das, was die Zukunft unserer Anwendungslandschaften ausmachen wired.

Insbesondere in USA, wo die Diskussion um Cloud Computing schon so brodelt, dass sie auch hier nach good old Germany rüberschwappt, sind diese Begriffe das, was als Lösung aller Cloud Probleme angesehen wird.

Software wirklich als Service anzubieten heißt auch, dass eine Lösung für die Software, die als Investition im Unternehmen eingesetzt wurde, gefunden werden muß. Die Koexistenz von klassischer Software, installiert auf einem unternehmenseigenen Server, mit Software, die über eine Verbindung mit dem Internet bereitgestellt wird, nennt sich Hybrid-Cloud.

Dahinter steckt natürlich die Unterstellung, dass die unternehmensinterne Software vielleicht auch als Service bereitgestellt wird, was sicherlich nur teilweise zutrifft. Das Praktische am Begriff Hybrid ist, dass er das dann auch abdeckt. Eigentlich deckt er jeden IT-Betrieb ab, der nicht homogen auf einem Rechner bereitgestellt wird.

Deshalb kommt nun der Begriff Cloud2Cloud: das ist heute vermutlich der problematischste Teil. Hier setzen haufenweise Sicherheitsbedenken der Entscheider an. Was ist, wenn die SaaS aus der eigenen Cloud von der SaaS aus der fremden Cloud einfach angezapft wird. Kann man das überhaupt noch kontrollieren. Das scheint ja noch schlimmer zu sein, als die Mensch2Cloud Schnittstelle, wo der Mitarbeiter sich einfach persönlich in einer externen Cloud anmeldet und vielleicht doch die eine oder andere unternehmensspezifische Information hinterläßt.

Diese Sicherheitsbedenken sind natürlich nicht ganz von der Hand zu weisen. Also wird eine Instanz benötigt, die darüber steht und darauf schaut und alle Beteiligten schützt - das Cloudroof über der SaaS. Die Dachwolke ist das, nicht das Wolkendach. Es soll ja kein Schutz vor Regen sein sondern ein Schutz der Wolken, damit sie endlich mal regnen können.

Her mit der geschlossenen Wolkendecke

Eine Wolke allein ist bekannterweise nicht besonders fruchtbar. Erst die geschlossene Wolkendecke spricht für Regen. Das, was der Bauer schon lange weiß gilt genauso für Cloud Computing. So einfach ist das. Doch während sich Wasserdampfwolken problemlos zusammenschliessen, tun das SaaS-Wolken noch lange nicht. Im Gegenteil: es ist so, dass jede Cloud gar nicht so wolkig ist, sondern scharf umrissen. Lieber anecken und zerbröseln als mächtig verschmelzen.

An der Stelle kommt der CloudSwitch zum Zuge. Ein Switch vermittelt zwischen unterschiedlichen Netzwerkmitgliedern. Das brauchen wir auch für SaaS. Softwareservices sind dann besonders wirkungsvoll, wenn sie die Aufgabenstellungen integriert unterstützen. Jede doppelte Datenerfassgung reduziert die Produktivität der Software. Eventuell soweit, dass sich der Einsatz des Software Service nicht rentiert bzw. einfach keine Akzeptanz mehr besitzt.
Der Cloudswitch funktioniert, wenn er funktioniert, reibungslos und ohne, dass der Benutzer es spürt. Ihm stehen in jeder seiner Anwendungen, egal ob es sich um SaaS aus der Cloud oder lokale Anwendungen vom Server oder vom eigenen Gerät handelt, reibungslos und direkt zur Verfügung.

Dienstag, 1. Dezember 2009

ROI von Web-Application und SaaS

Da gibt es nun jene, die behaupten, einen ROI - einen Return on Investment - könne es bei Software Services nicht geben. Die Begründung: wer Software mietet muss nicht investieren.
Das stimmt natürlich nicht so richtig.
Investitionen sind buchhalterisch sicherlich immer etwas, was sich in der Bilanz aktivieren lässt und dann abgeschrieben wird entsprechend der Nutzung.
Das funktioniert bei Services, die übelicherweise reine Aufwendungen sind, weniger gut.
Häufiger sieht man Software Unternehmen, die ihre Produktentwickung in der Bilanz aktivieren. Mir macht das einen eher fragwürdigen Eindruck. Das wirkt so, als wolle man den Firmenwert künstlich hochschrauben.

Der ROI eines Einsatzes von Cloud Services oder Software as a Services läßt sich eher durch einen Minusbetrag darstellen: Welche Investition ist nicht getätigt worden. Oder besser: welche Investition hätte getätigt werden müssen, um vermutlich zu einem vergleichbaren Ergebnis zu kommen.

Unter der Voraussetzung, dass dieses Kapital dann anders eingesetzt werden kann ist der ROI dieses Investment niedriger, als das ursprünglich in Software geplante.

Das erscheint eh als die einzig vernünftige Art, den Nutzen eines IT-Projektes zu bestimmen, da IT, insbesondere als Infrastrukturausgabe - wobei es sich bei Hardware und Software handelt, schwierig mit einem direkten Ertragswert zu berechnen sind.

Dieser generelle Anspruch lässt sich dann natürlich auch gut auf SaaS-Projekte übertragen. Voraussetzung, um überhaupt eine Aussage zu tätigen, ist jedoch, dass sowohl vorher als auch hinterher die KPI - Key Performance Indicator, der Schlüsselkennzahlen definiert und erhoben worden sind. Sonst ist es mit einer Aussage über ROI Essig. Fraglich bleibt, ob der ROI wirklich ein KPI der IT ist. Entscheiden Sie selbst.

SaaS bringt neue Kunden

So einfach ist das natürlich auch nicht: einfach mal eine Software als Service anbieten und schon gibt es neue Kunden. Trotzdem stimmt es letztlich. SaaS bietet den ungeheuren Vorteil, eine Lösung schon mal ein wenig ausprobieren zu können, einfach weil sie keine Installation benötigt und keine besonderen Anforderungen an die Hardware stellt.

Das kann natürlich auch dazu führen, dass sich jemand schneller gegen die Lösung entscheidet. Hat man deshalb einen Kunden verloren? Nein, denn den hätte man vermutlich eh nicht gewonnen und sich so dann noch viel Zeit gespart, die man investieren kann in andere Kunden. Das ist die zweite Ebene der Kundengewinnung: SaaS gewinnt auch mehr Kunden, weil es hilft, sich auf die mehr Erfolgversprechenden zu konzentrieren.

Im Entscheidungsprozess nachgelagerte Aspekte sind, dass SaaS normalerweise mit deutlich klarerem Preisgefüge aufwartet. Der Kunde weiß also viel besser, was ihn erwartet. Das ist bei herkömmlicher Software deutlich schlechter abzuschätzen. Da sind zwar die Lizenz nd die Wartungskosten transparent, wie aber die individuell installierte und angepasste Lösung dann insgesamt sich darstellt bleibt oft auch nach Start der Nutzung nebulös. Schließlich verfügen die wenigsten Unternehmen über eine klare Projekt und Prozesskostenrechnung, die Voraussetzung dafür ist. Selbst die reine IT-Kostenstellenrechnung ist schlecht ausgeprägt.

Das belastet wiederum auch die Entscheidung für SaaS, denn da hier die Vollkosten direkt sichtbar sind, entsteht immer der ungerechte Eindruck, dass SaaS relativ teuer ist.